The Metal Man
Tramore, Co Waterford
Foto c) by Margit Anna Binder
Zum geheimnisvollen Irland gehören nicht nur Kobolde und Feen, die ich in einem anderen Beitrag beschrieben habe, sondern auch Geschichten über Spukgestalten. Die Iren sind gute Geschichtenerzähler. Es gibt lustige Erzählungen, spannende Abenteuerberichte und gruselige Gespenstergeschichten, die von Gebäuden erzählen, in denen es nicht mit rechten Dingen zugeht.
Loftus Hall im County Wexford ist so ein Beispiel. Es wird erzählt, dass einst ein seltsamer Mann für eine Nacht in Loftus Hall einkehrte. Während der Besitzer mit dem sonderbaren Gast Karten spielte, sorgte dessen Tochter für das leibliche Wohl der Männer. Die junge Frau soll gerade Getränke serviert haben, als sie bemerkte, dass eine Karte zu Boden fiel. Sie beugte sich nieder, um diese aufzuheben und bemerkte, dass der Gast anstelle eines Fusses einen Pferdehuf hatte. Ihre erschrockene Reaktion sorgte für Aufregung und als auch allen anderen Anwesenden bewusst wurde, dass sich der Teufel im Haus einquartiert hatte, geriet der dunkle Geselle in Rage und fuhr, eine dunkle stinkende Rauchschwade hinterlassend, durch das Dach aus dem Haus.
Manche Einheimische behaupten, dass sich das Dach danach nie mehr reparieren liess. Andere Leute erzählen wiederum, dass dieses Haus heute noch von der traumatisierten Tochter des damaligen Besitzers heimgesucht wird. Es gibt so viele Geschichten um dieses Haus und wenn man sich dieses Gebäude, welches einsam und verlassen auf einem weiten Land steht, bei heftigem Gewitter vorstellt, dann kommt einem schon ganz schön das Gruseln.
In Wahrheit wurde das Originalgebäude im 18. Jahrhundert abgerissen, aber die alten Geschichten bestehen immer noch und wurden auf das neue Haus übertragen.
Ein paar Kilometer von Loftus Hall entfernt, steht der weltweit älteste, noch in Betrieb befindliche Leuchtturm aus dem 13. Jahrhundert, genannt Hook Head Lighthouse. Die ersten Betreiber dieses Leuchtturmes waren Mönche. Angeblich soll es dort einen geheimen Raum mit versteckten Schätzen geben, der irgendwann zugemauert wurde, doch bis heute hat man nicht das kleinste Anzeichen dafür gefunden, ob dieser Raum wirklich je existiert hat. Spätere Leuchthausbetreiber erzählen, dass es nachts in den Gängen oft spukt. Ein Elektriker, der einige Monate auf diesem Leuchtturm stationiert war, erzählte mir die gleiche Geschichte. Er hatte sein Nachtlager im Nebengebäude, aber er musste oft nachts in den Leuchtturm, um Reparaturen vorzunehmen. Eines abends verspürte er an einer bestimmten Stelle im Hauptgang plötzlich eine ungeheure Kälte. Als er weiterging hörte er hinter sich leise Schritte und wie er sich umdrehte, sah er einen Schatten auf der Wand, der in eine dunkle Ecke verschwand. Dazu sollte ich aber anmerken, dass er ein paar Stunden vorher Gast in einer Bar namens „Jimmy Cullin’s Templars Inn“ war.
Ich denke, dass das Rauschen des Meeres, das Pfeifen des Windes und die Geräusche eines alten, nicht so dichten Gebäudes, bei Nacht alle Fantasien einer einsamen Seele beflügeln kann; aber wer weiss, vielleicht geistert dort wirklich noch ein alter Mönch herum und versucht alle Eindringlinge zu vertreiben.
The Metal Man in Tramore, County Waterford ist eine große Figur aus Metall, welche auf einem 20m hohen Pfeiler in einer Meeresbucht steht und warnend aufs Meer hinauszeigt. Er wurde im 18.Jahrhundert errichtet, weil zu jener Zeit in dieser Bucht viele Menschen ums Leben kamen. Es wird gesagt, dass der Metal Man bei schlechtem Wetter auch heute noch folgende Worte in den Wind flüstert: „Keep out, keep out, good ships from me, for I am the rock of misery.“
Es rankt sich noch eine weitere Geschichte um den Metal Man und diese besagt, dass wenn ein Mädchen dreimal um diese Statue herumhüpft, sie innerhalb von einem Jahr verheiratet ist.
Es gibt noch viele Geschichten dieser Art, du brauchst nur die Leute in einem Pub danach zu fragen und es wird sich bestimmt jemand finden, der dir bereitwillig Auskunft gibt.