Sunday, 13 June 2010
Ein Tag im County Wexford
Fotos Margit Anna Binder
Denis und ich verbringen die meisten Wochenenden draussen im Freien und so hielten wir es auch an diesem. Das Thermometer zeigte bei uns im Südosten Irlands nur 17 Grad, aber das war für uns in Ordnung, da dies gerade die richtige Temperatur für einen kleinen Spaziergang war. Wir fuhren in den Bezirk Wexford und erreichten Kennedy Park,welcher in Gedenken an den früheren amerikanischen Präsident John Fitzgerald Kennedy, dessen Urgrosseltern aus dieser Gegend stammten, nach ihm benannt wurde. Zuerst marschierten wir durch den Wald, welcher an manchen Stellen gespenstisch aussah, wenn die Sonne durch die Baumwipfel hindurch schien.
Wir wanderten weiter Richtung „See“, welcher eigentlich nur ein kleiner Teich ist und liessen uns im Gras nieder, um die Enten zu beobachten, wie sie sich gierig auf Sandwichstücke stürzten anstatt die Fische zu verspeisen, die sich im Wasser tummelten und beinahe in ihre Mäuler sprangen. Es war offensichtlich, dass die Enten an diesem Tag Sandwich bevorzugten, was ich eigentlich als seltsam fand, aber vielleicht hatten sie schon genug von Fisch am täglichen Speiseplan und hatten zur Abwechslung das Verlangen nach einer anderen Mahlzeit. Ich nehme an, dass die Fische auch glücklich waren, wenn jemand die Aufmerksamkeit von ihnen ablenkte und sie somit nicht in einem Entenmagen enden mussten.
Nach dieser kurzen Rast, wanderten wir weiter und kamen an vielen verschiedenen Bäumen, Büschen und blühenden wilden Blumen vorbei. Es war eine Freude fürs Auge, all diese wunderschöne Flora zu sehen und ich dachte mir, wie glücklich ich mich schätzen kann, dass es mir möglich ist, diese Pracht optisch zu geniessen. Wie traurig muss es für blinde Menschen sein, wenn sie die herrliche Natur niemals sehen können! Wir hielten neben einem weiss blühenden Busch an, der wie süsser Honig roch und sogen genüsslich den lieblichen Duft ein. Der ganze Busch summte. Natürlich weiss ich, dass Büsche normalerweise nicht summen, aber es tummelten sich unzählige Bienen darin, die fleissig süssen Nektar sammelten.
Ich fand, dass der Eintrittspreis von 3 Euro pro Person nicht übertrieben war, da der Park gross ist und die Pflege sicher viel Zeit und Mühe in Anspruch nimmt. Der Park ist wirklich einen Besuch wert!
Nachdem wir Kennedy Park verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Hook Head. Wir haben aber dieses Mal keine Fotos vom Leuchthaus und seiner Umgebung gemacht, weil wir früher schon so viele Bilder von diesem Gebiet geschossen haben. Ich sah mich um und suchte das Meer nach einem Wal ab, da ich gehört hatte, dass vor ein paar Wochen welche dort gesichtet wurden. Unglücklicherweise war es mir nicht gegönnt, diese eindrucksvollen Säugetiere zu sehen. Sie haben nicht auf mich gewartet, obwohl ich liebend gerne einmal einen aus der Nähe sehen würde und irgendwann werde ich das auch!
Wir kehrten Hook Head unseren Rücken und fuhren ein paar Kilometer weiter, zu einem Fischerort namens Slade. Dort steht ein altes baufälliges Schloss im Hafen, aber da das Betreten des Gebäudes nicht sicher ist, wurde es für die Öffentlichkeit unzugänglich gemacht. Ein Boot, das dort vor Anker lag, erregte wegen seines Namens meine Aufmerksamkeit. Es hiess “Uisce Beatha” ( ausgesprochen Ischke Baha), was Wasser des Lebens bedeutet und woraus das Wort „Whiskey“ entstand. Ein alter Mann sass auf einem Sessel vor seiner Villa, welche ein alter Campingwagen war und ein Hund stand auf einem Dach und genoss den Sonnenschein. Wenn Du jemals nach Slade kommst, solltest Du das hübsche Hotel Restaurant nicht versäumen, welches auf einem meiner Fotos zu sehen ist. Irland ist eben anders!
Es war eine gute Entscheidung, dass wir gestern das County Wexford besucht haben, da es heute in Strömen regnet, aber ich nehme an, dass es in Irland auch hie und da regnen muss!